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  Elemente Silber
 

Zweites Element - Silber

Silber = nach Gold ist Silber das zweitweicheste Edelmetall und läßt sich deshalb gut verformen. Silber ist ein Schwermetall mit der besten Leitfähigkeit im elektrischen, sowie auch im thermischen Bereich und steht damit auf Platz eins aller Elemente. Der Bestand an Silber in der Erdkruste beträgt ca. 0,0000079 Prozent und ist damit zwar 20 mal mehr als Gold und 700 mal mehr als Kupfer vertreten aber dennoch ist es sehr selten. Ebenso, wie das Gold kommt es in der Naturgediegen vor, das heißt elementar in Form von Körnern oder als ein verästeltes und drahtiges Geflecht, was man auch Dendriten nennt. Neben den gediegenen Silber kommt Silber auch in sulfidischen Mineralien, wie Silberglanz ( Akanthit) vor. Silberglanz hat einen sehr hohen Anteil von bis zu 87% an Silbergehalt und Kupfersilberglanz ( Stromeyerit) hat einen Anteil von bis zu 53% Silber. Sehr selten dagegen ist Allargentum mit bis zu 99% Silbergehalt. Bekannt sind bislang 167 Silbermineralien. Anders als Gold muß das Silber allerdings jedoch im Schmelzverfahren aus dem Erz und von dm anderen Mineralien getrennt werden. Neben den Silbererzen gibt es noch die silberhaltigen Erze, wie Bleiglanz und Kupferkies, die aber nur geringe Mengen an Silber aufweisen. Auch Kongsbergit (ein Silberamalgam mit 5% Quecksilbergehalt) gehört noch zu den Varietäten vom Silber.

Meistens wird Silber mit anderen Metallen, außer mit Cobalt und Eisen legiert und Silber hat das höchste Absorptions- und Reflexionsvermögen von Licht. Daher wird diese Reflexionsfähigkeit des Silbers auch vielfältig genutzt. Jeder kenn einen Spiegel. Hier wird Silber durch eine chemische Versilberung der Glasfläche der Spiegeleffekt hervorgerufen. Aber auch bei den Christbaumkugeln nahm man und nimmt man heute noch gerne diese Versilberungstechnik. Weitere Anwendungsgebiete sind die Licht- und Wärmereflektoren und die Optik. Kommt Silber mit Schwefelwasserstoff oder mit  Schwefelverbindungen, wie z.B. unsere Luft in Kontakt, so läuft es bekanntlich schwarz an. Silber und Schwefel werden zu Silbersulfid. Früher nahm man auch gerne Silberbestecke, die aber ständig gereinigt werden mußten, besonders, wenn man ein Ei damit aß, die auch Schwefelverbindungen enthalten. Reste von Schwefelatomen ließen die Bestecke auch oft unangenehm riechen. Zudem hatte man immer einen unangenehmen Beigeschmack im Mund und kam man dann noch mit einen Silberlöffel oder einer Silbergabel an die Zähne, die eine Füllung aus Amalgam hatten, so bekam man leicht einen kleine Elektroschlag oder ein Kribbeln, das ähnlich war, als wenn man mit der Zunge an beide Batteriepole (Blockbatterien) ging, um zu testen, ob sie leer war.

Aus diesem Grund vergoldete man auch die silbernen Trinkbecher in der Innenseite. Silber kann man mit den angebotenen Silberputztüchern reinigen oder mit den modernen Mikrofasertüchern, die eine ähnliche Wirkung erzielen, wenn sie auch nicht die dem Silberputztuch beigegebenen Chemikalien enthalten. Diese Chemikalien bewirken einen Abrieb der schwarzen Schicht. Aber auch mit den Tauchbädern, die eine elektrochemische Reinigung haben, kann man Silber wieder blank bekommen. Das empfiehlt sich besonders, wenn es filigrane Schmuckstücke sind oder das Silber schlecht mit einem Tuch zu reinigen ist. Dazu wickelt man das Silber in eine Alufolie und gibt diese in eine Lösung aus Wasser mit Kochsalz, Soda oder Zitronensäure. Dadurch wird der Belag aus Silbersulfid elektrochemisch wieder zu Silber reduziert. Man kann allerdings auch die fertigen Tauchbäder kaufen, wo man nur noch das Wasser hinzufügen muß.

Silber hat bislang noch keine nachgewiesene allergieauslösende Wirkung, jedoch kann das Einatmen von Silberstaub zur Verfärbung von Haut, Schleimhäuten und der Augen kommen. Beim Einatmen gelangt der feine Silberstaub in den Blutkreislauf und wird dort in Silbersulfid umgewandelt, was eben zu blaugraue Verfärbungen führen kann. Diese Verfärbungen (Argyrose) läßt sich nicht mehr rückgängig machen, ist aber auch nicht ernsthaft Gesundheitsschädlich. Da Silber kein essenzielles Spurenelement ist beeinträchtigt es doch die Wirkung von Kupfer und Selen und die Einnahme von wasserlöslichen Silbersalzen (Silbernitrat usw.) ist wesentlich gefährlicher, denn die Argyrose ist erheblich stärker.

Silber als solches hat eine hohe antibakterielle Wirkung und wird deshalb auch in der Medizin angewendet. Das geschieht einmal, indem man medizinische Bestecke und Geräte mit Silber beschichtet oder bedampft und mit dem kolloidalen Silber, eine elektrolytisch hergestellte Flüssigkeit mit Silberionen. Auch Wundauflagen werden mit Nanosilber oder mit dem kolloidalem Silber behandelt, Kunststoffe werden mit Silber dotiert, das heißt, der Kunststoff enthält feinste Silberpartikel und es gibt die silberhaltigen Cremes als Heilmittel, sowie in Kosmetika. So kann kolloidales Silber und silberhaltige Creme bei Hautpilzen und Neurodermitis helfen.

Das fast reine Silber wird Elektrolytsilber oder auch Feinsilber genannt und die wohl wichtigste Verwendung war früher neben Gold, Kupfer und Bronze, die Herstellung von Münzen und Schmuck. Bei den Münzen entsprach der Münzwert in etwa immer dem Metallwert. Selbst ältere D-Mark-Münzen enthielten noch einen hohen Anteil an Silber. Gründe hierfür waren sehr klar, denn die Seltenheit der Edelmetalle und deren Werte gaben den Münzen eine hohe Wertsicherung. Heute nimmt man nur noch Eisen, Zink und Nickel dafür und nur noch Sonder-Gedenkmünzen enthalten Gold oder Silber, wobei auch diese Anteile schon deutlich vermindert wurden, da der Marktwert höher als der Münzwert wäre. Auch, wie beim Gold kann man den Anteil des Silbers anhand des Feingehaltstempels erkennen. Gebräuchlich sind hier die Silberanteile von 800, 835, 925 und 935. Bekannt ist besonders das Sterlingsilber das mit einem Feingehalt von 925 für die Münzen der britischen Währung, dem Pfund Sterling,  benutzt wird. Das ist zudem auch die wohl am meisten verwendete Silberlegierung.

Silber mit einem Feingehalt von 935 er Silber wird überwiegend für die Handels- und Exportware benutzt. Diese werden Korpuswaren genannt und es bedeutet so viel wie massige Gegenstände.  Damit werden alles Gefäße, Tafelaufsätze, Kirchensilber, Pokalsilber, Silberplatten und auch Schlüsselanhänger gemeint um somit von Silberschmuck und Bestecke, sowie von anderen kleinere Gegenstände zu unterscheiden. Doch bei den Korpuswaren wird auch immer wieder getrickst, indem man Silber mit niedrigeren Feingehalt mit Silberlot verlötet, daß einen fast reinen Silber entspricht, um dem Sterlingsilbergehalt von 925er Silberanteil zu erfüllen. Eine neue Legierung aus Großbritannien, das ArgentiumTM Sterling Silber soll das Anlaufen gänzlich ausschließen.

Gemogelt wird aber auch bei den Goldmedalien, die aus 92,5% Silber bestehen und mit nur 6g Gold überzogen sind. Oft sind auch andere Auszeichnungen lediglich nur versilbert.

Weitere Anwendungen sind Beläge für Kondensatoren aus Keramik, Wasserfilter mit Silberbelag, Emaillierungen und Keramiken, die antibakteriell sein müssen, Beschichtungen in Kühlschränken, Kühltruhen und in Lebensmittelbereich verwendete Tresen usw., sowie auf elektrischen Kontaktflächen. Auch in der Bekleidungsindustrie werden Silberfäden und Silberionen in Stoffen eingewebt, damit unangenehme Gerüche und das Wachstum von Bakterien auf der Haut verhindert werden. Diese antimikrobiellen Textilien kommen besonders Sportler und Hautallergikern zu Gute.

Um 1850 entdeckte man, daß Silberhalogenide durch Licht zerfallen und schwarz werden und dieses nutzte man fortan für das Fotopapier in dem man einfach eine Schicht dieser Silberhalogenide (in diesem Falle Silber I bromid ) aufbrachte. Legierungen aus Silber mit Nickel, Zinn, Zink, Kupfer und Indium werden hauptsächlich in der Elektro- und Elektroniktechnik, sowie als Lot für das Hartlöten verwendet. Hohle Silbergefäße wurden früher gerne mit Silberkitt gefüllt, doch es enthält kein Silber. Eine weitere Legierung aus Silber, Blei, Kupfer und Schwefel nahm man gerne im Mittelalter, um Kunstwerke zu verzieren. Diese Legierung nennt man Tulasilber und das heut bekannte Neusilber ist in dem Sinne kein Silber, auch wenn es so aussieht. Es ist eine Legierung aus Zink, Nickel und Kupfer und das Tibetsilber hat auch nur lediglich ein Viertel (250 Tausendstel) Silberanteil.

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