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  Septarien
 

Septarien

Schöne Septarien haben mich auch schon immer fasziniert, denn sie weisen oft sehr schöne Muster und Maserungen auf und es gibt viele Varianten. Diese knolligen oder auch mal linsenförmigen Gesteine sind Kalk- oder Tonkonkretionen, die sich vor ca. 65 Millionen Jahren in karbonatreichen Tonschiefern und Sedimentschichten bildeten. So nennt man auch eine, im mittleren Oligozän, abgelagerte Schicht, den Septarienton.

 Der Name ist von lat.: s(a)eptum abgeleitet und bedeutet so viel, wie Scheidewand. Scheidewand deshallb, weil im Inneren durch die Austrocknung bedingt radiale Schrumpfrisse entstehen, in welchen sich dann Mineralien, wie Calcit, Quarz, Pyrit, Baryt, Siderit, Coelestin, Selenit, Chalkopyrit, Greigit und Whewellit ablagern. Das nennt man dann Septenbildung und im Inneren findet man auch manchmal ein Nucleus aus dem organischen Ursprungsmaterial.

 Doch wie entstehen diese schönen und teilweise sehr großen Septarien?

Es wird spekuliert, das sich organische Material, durch die Zersetzung von Organismen zurück zu führen ist. Durch diesen Prozeß kommt es zur Bildung von Ammoniak und Amine, die den pH-Wert im Umgebungssediment erhöht, was die Löslichkeit von Karbonaten herabsetzt. Dies führt dann zum Hinwandern und Abscheiden von Karbonaten am Fossil es entsteht eine Untersättigung an Karbinaten, welches wiederum zum Hinzuwandern anderer karbonatischen Porenwasserlösungen hervor ruft. Auf diese Weise wachsen die Septarien, bis keine Zersetzung organischen Materials und somit keine Ammoniakzufuhr stattfindet oder der Kalk aufgebraucht ist.

 Rykart, R. (1995) beschrieb, dass Quarz-Kristalle in Septarien in einem kohlestoffhaltigen Milieu wachsen und oft methanhaltige Vakuolen (Vakuolen sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) umschließen. Aus diesem Grunde enthalten bei unter 170 °C gebildete Kristalle auch Einschlüsse von Kohlewasserstoffen und Gemenge aus diesen (Bitumen, Kerogen, Erdöl).

Besondere Fundstellen sind z. B. in Arpke ind Niedersachsen, wo man Septarien mit Calcite findet, die unter UV-Licht stark und intensiv leuchten, sowie mit regenbogenfarbiger Siderit.

Ebenfalls in Niedersachsen – in Sarstedt findet man schöne Septarien mit Coelestin, Chalkopyrit, Siderit und Greigit und in Hoheneggelsen fand man Septarien mit Baryt und Whewllit. Im Weserbergland – in Bernsen findet man sehr große Septarien mit Calcite, Dolomit (auch in rosa), sowie weißen, blätterigen und kugeligen Baryt, mal auch Coelestin, kleinere Chalkopyrite, Pyrit, und oft wasserklare Milchquarze mit kleineren Szeptern.

Ebenfalls im Weserbergland kann man in Papenbrink suchen, wo man ähnliche Septarien, wie in Bernsen findet.

Bekannt ist auch der feinsandige Septarienton im Gebiet Magdeburg-Halle.

 Ein fast abgesuchter Ort ist Remuzat. Dieser Fundort in Frankreich hatte Septarien wasserklaren Quarzen, die man "Mirabeau-Diamanten" nennt, währen man in einem Seitental bei Sistern in Südfrankreich Septarien finden kann, die gleich bis zu fünf Mineralien enthalten können. So and man schon Septarien mit Quarz, Coellestin, Dolomit, Calcit und Strontianit und an einem Fundort fand man sogar Septarien, die mit einer wasserklaren, petroleumartigen und stark riechenden Flüssigkeit gefüllt war.

Weitere Fundorte sind die Küste von Devon in England und in den USA im Zion Nationalpark.

 Ein besonderer Ort ist die Küste der Südinsel von Neuseeland. In der Nähe des Ortes Moeraki findet man die gleichnamigen Moeraki Boulder. Auch sie sind Septarien, die sich vor 65 Millionen Jahren gebildet haben. Diese felsblockartigen Septarien sind aber nicht durch Erosion von Wind und Wasser so geformt, sondern ähnlich, wie die Perlen in Muscheln entstehen. Der Kern, oft ein Fossil oder auch Knochen wurde immer mehr durch den Kristallisierungsprozeß von Calcium und Karbonaten umhüllt. Das ganze dauerte ca. vier Millionen Jahre, bis sie die heutige Form hatten. Diese waren in Tonstein eingebettet, welcher vor 15 Millionen an die Oberfläche geschoben wurde und durch die Errosion wurden dann die errosionsfesten "Felsen" (Septarien) freigelegt. Nun kann man sie am Strand besichtigen oder man findet sie – nur teilweise freigelegt – in der Steilküste.

Ich bedanke mich recht herzlich bei dem Biologen und Geographen Mag
. Dr. Paul Hofman der mir die Erlaubnis gab, einige schöne Fotos der Moeraki Boulder hier einzustellen.





















© Paul Hofman

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