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  ACHTUNG-Fälschung
 

Synthetische Steine – eine Definition

Nach den Bestimmungen  der CIBJO muß ein synthetisches Produkt die gleichen chemischen und physikalischen Eigenschaften besitzen wie das natürliche Vorbild. So sind synthetische Steine, deren Herstellung ganz oder teilweise von Menschen geschieht, Produkte von kristallisierten oder rekristallisierten Steinen, die dem natürlichen Vorbild  in den Kristallstrukturen  weitgehend übereinstimmen müssen.

 

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Regenbogen Calsilica", "Aztekenstein",  "Aztekenopal", "Regenbogenopal" und noch viele andere Namen kursierten auf dem Markt, als dieses bunte Gestein im Jahre 2002 auf dem Markt kam. Da hieß es noch: "ein sensationeller Neufund" und jeder wollte ihn haben. Selbst mehrere Wissenschaftler, Geologen und Gemmologen stellten seinerzeit ein Echtheitszertifikat aus. Sie alle waren auf einen großen Schwindel hereingefallen.


Dieses auffällige bunte Gestein, daß intensive grüne, blaue, braune, rotbraune und weiße Schichten hatte, wurde zunächst für ein Mineralgemenge aus blauen Rosasit, braunen Siderit und Smithonit gehalten. Die Lagen der Farben waren meist immer horizontal und immer von unterschiedlicher, unregelmäßiger Dicke.

Untersuchungen in Amerika und Deutschland schrieben, daß dieses Gestein aus mikrokristallinen Calcitlagen bestehe und die Farben durch das Tonmineral Allophan erhalten habe. Ihre Vermutung war es damals, daß es eine Rissfüllung in Rhyolith – einem vulkanischen Gestein- ist und wurde deswegen als natürliche Entstehungsform eingestuft.

Untersuchungen von 2004, die vom Institut für Edelsteinprüfung (EPI) durchgeführt wurden, ergaben aber ein gänzlich anderes Ergebnis. Allophan, das für die Farben verantwortlich sein sollte und ein typisches Mineral in sauren Böden ist, zersetzt sich bei gesteinsbildenden Prozessen und wurde bislang nie in festen Gestein nachgewiesen. Eine Röntgendiffraktionsanalyse (XRD) ergab zwar, daß sich in den farbigen Schichten tatsächlich Calcit befand, aber Allophan, welches röntgenamorph ist, konnte auch so nicht nachgewiesen werden.

Weitere Untersuchungen des schweizerischen Gemmologischen Labors SSEF fanden dann mit einer Ramanlaser Spektroskopie heraus, daß in den einzelnen Schichten Hämatit, Coelestin, sowie die künstlichen Farbpigmente Kupfer-Phtalocyanin PB15 für die Farbe Blau und das Mono-Azo-Pigment PY1 für die Farbe Gelb enthalten waren. Somit konnte eine natürliche Entstehung ausgeschlossen werden. Zudem wurde auch ein hoher Anteil an Kunstharz festgestellt, daß die Hohlräume zwischen den Cacitkörnern ausfüllte.

Nachdem dieses bekannt wurde, ließ das Interesse an den Steinen schlagartig nach. Heute werden diese Steine überwiegend für Schmuck verwendet und da es ihn nur noch selten gibt ist der Preis entsprechend hoch.

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Synthetischer Obsidian

In letzter Zeit tauchen immer mehr Seine auf, die angeblich synthetischer Herstellung sind, was jedoch eine irreführende Bezeichnung ist und somit den Tatbestand des unlauteren Wettbewerbs erfüllt, da diese Steine nicht den Bestimmungen der CIBJO entsprechen.

So wird z.B. ein "synthetischer Obsidian" angeboten, der ganz klar und aquamarinfarben ist. Ein solcher Obsidian kommt aber nicht in der Natur von und kann auch somit nicht synthetisch hergestellt sein, da er somit auch nicht die Definition "synthetisch" erfüllt.  Obsidian ist ein natürliches Glas, daß durch sehr schnelle Abkühlung von glutflüssiger Lava entsteht.  So z.B. wenn Lava in das kalte Wasser des Meeres fließt und dort sofort erstarrt. Erstarrtes Naturglas besteht aus einem amorphen Gemisch diverser Silikate, die keine oder nur sehr kleine Bereiche von einer inneren Ordnung der Moleküle aufweisen und nicht kristallisiert sind. Dadurch haben sie keinen festen Schmelzpunkt und erweichen mit der Zeit.

Somit sind diese angeblichen "synthetischen Obsidiane" nur einfaches Glas und als solches oder als künstliches Produkt deklariert werden. Auch die angebotenen Farbtöne werden mehr und die Bezeichnungen, die man so auf Börsen findet, werden immer fantasiereicher. Da ist die Rede von "sehr seltenen blauen oder grünen Obsidian" oder von "seltenen Tektiten" und anderen Naturglas.  Seien Sie also beim Kauf immer skeptisch und auf der Hut und auch seriöse Händler können einmal auf solche falschen Deklarationen hereinfallen, denn ein Nicht-Mineraloge kennt so wohl kaum einen "blauen" oder "grünen" Obsidian. Dieses kann man aber erkennen, wenn man diese durchleuchtet.


Obsidiane, die natürlichen Ursprungs sind:

gewöhnlicher grünlich-brauner Obsidian

Schwarzer Obsidian (schwarz durch Erzeinschlüsse)

Rauchobsidian, Apachenträne (durchsichtiger schwarzer Obsidian mit weniger Erzeinschlüssen)

Regenbogenobsidian (schwarzer Obsidian mit farbig reflektierenden Zonen durch Mineraleinschlüsse)

Goldobsidian, Silberobsidian (schwarzer Obsidian mit goldenem oder silbernem Schimmer durch Glas- und Wassereinschlüsse)

Mahagony Obsidian (schwarzer Obsidian mit braunen eisenoxidreichen Bändern)

Schneeflockenobsidian (schwarzer Obsidian mit weißen Flecken durch beginnende Mineral-Auskristallisation).

Raritäten:
"blauer" Obsidian (leicht bläulich-grauer Obsidian)
"grüner" Obsidian (leicht grünlich-grauer Obsidian)

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Magnetische Hämatite?

Seit Längerem gibt es die sogenannten "Power Magnete" und kurz danach kamen auch Magnetketten und Magnetarmbänder in den Handel, die angeblich aus "magnetischen Hämatit" bestehen sollen. In der Tat erinnern diese metallisch glänzenden und glatt polierten Teile an Hämatit und Anfangs vermutete man, daß es sich hier um gesinterten, Neodym dotierten Hämatit handelt.


Als man dann aber weitere Untersuchungen anstellte und ein Pulverpräparat von den "Magnetischen Hämatit" mittels einer Röntgendiffraktionsanalyse (RDA) untersuchte, stellte sich heraus, daß diese aus fast reinen Strontium-Ferrit mit etwas Barium-Ferrit bestehen.

Es gab aber keine Hinweise auf Hämatit oder andere natürliche Mineralien, so daß es sich hier um ein reines künstlich hergestelltes Sinterprodukt handelt. Somit ist die Bezeichnung "magnetischer Hämatit" falsch und irreführend und auch hier wird der Tatbestand des unlauteren Wettbewerbs erfüllt. Die korrekte Bezeichnung (Deklarierung) ist "Power-Magnet (künstliches Produkt)".


Lila oder violette Jade
Ende der 90er kamen violette und durchscheinende Tommelsteine auf den Tischen der Börsen, die unter den Namen Lavendeljade angepriesen wurden. Auffällig war damals schon das Massenangebot und auch die Preise, die für violette Jade, doch recht günstig waren, denn violette Jade ist schon sehr rar. Untersuchungen des Instituts für Edelsteinprüfung ergaben dann auch, das es sich hier um Hydrofluorit handelte und die das dieser sehr weich, durchscheinend, sowie faserig bis strahlig ist. Diese Eigenschaften hat aber die bekannte Lavendeljade aus der Türkei nicht.

Tiffany Stone oder Fluoritopal

Auch bei diesen Steinen sollte man etwas aufpassen, denn es kursieren zwei Sorten auf dem Markt. Beide haben den gleichen Fundort und doch sind sie unterschiedlich, denn der richtige Fluoritopal ist zwar genau genommen ein Opalith, der mit intensiv violettem Fluorit imprägniert ist, doch der Name ist richtig. Dagegen trägt der andere "Fluoritopal" seinen Namen zu Unrecht, denn hier wird ein mit Fluorit imprägniertes Gemenge aus Jaspis und Feinquarz verarbeitet, das an den gleichen Fundorten vorkommt. Der echte Fluoritopal ist sehr spröde und kann deswegen nicht als Trommelstein verarbeitet werden. Auch Stabilisierungsverfahren halfen nicht. Also nahm man das Material, was einen hohen Gehalt an Jaspis hat und weniger brüchig ist, denn es ist härter als der Opalith und kann so getrommelt werden. Und somit ist der Name Fluoritopal nicht richtig, da der Hauptanteil Jaspis ist und nicht der Opalith oder der Fluorit. Diese Trommelsteine bestehen aus (wenn überhaupt) feinverteilten violetten Fluorit  und allenfalls in den Rissen ist Opalith als Füllung zu finden. Der Rest besteht aus beigen und/oder braunen Jaspis und Manganoxyden. Somit sollten solche Steine auch richtigerweise als Jaspis  deklariert werden.

Die geschlossene Brush Wellman Beryllium Mine im Juab County im Südwesten Utahs, war der erste Fundort des beigen Gesteins mit den violetten Adern. Man gab diesen Gestein den Namen Tiffany Stone und nach der Schließung fand man dann in der Umgebung weitere Fundorte, die den amerikanischen Sammlern als "Spore Mountain Lavender Mines" ein Begriff ist.

Der Fluoritopal entsteht durch die Aktivitäten der Vulkane, die immer mal wieder ausbrechen und so Schübe von großen Mengen an silikatreichen Aschelagen ablagerten. Die Ausbruchzeiten liegen weit auseinander, so daß sich quarzreiche Sedimente in diesem Kalksteingebiet bildeten, die sich allmählich verdichteten und verfestigten und sich so umbilden konnten. Die fluorhaltigen Gase lagerten sich in den Gestein ab und bildeten den Fluorit und in einer älteren Periode wurden vor allem Quarz, Quarzit, Jaspis, Achat und Flint entlang des Kontakts zum darunter liegenden Kalkstein gebildet. Die damit verbundenen Manganerze wurden mit eingebunden und zeigen sich braune bis schwarze, oft metallisch glänzende Adern im Gestein. Später dann entstanden opalreiche Konkretionen – der Opalith - , die sich einerseits in der noch weichen vulkanischen Asche oder andererseits zwischen dem alten Kalksteinrand und der weichen Asche bildeten. So entstand das schön gemusterte Gestein, das aus verschiedenen Quarzmodifikationen wie Opalith, Jaspis, Achat, Flint, Fluorit und Manganerzen zusammengesetzt ist.

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Hemimorphit

Hemimorphit ist eigentlich ein selteneres Mineral, welches in einer Oxidationszone sulfidischer Blei-Zink-Lagerstätten entsteht. Umso verwunderlicher ist es, daß es derzeit eine Art Schwemme gibt. So werden blaue und blaugrüne Hemimorphite  als Roh- und Trommelsteine, sowie als Perlenstränge auf dem Markt angeboten, deren Herkunft China ist. Diese angeblichen Hemimorphite erweisen sich aber meist als Imitation aus Calcit und Aragonit. Mit einfachen Testmethoden läßt es sich auch schnell überprüfen.

Hemimorphit ist ein wasserhaltiges und basisches Zinksilikat, daß nicht auf Säuren reagiert. Hemimorphit-Imitationen aus Calcit hingegen bilden beim Betupfen mit 10%er Salzsäure Gasbläschen und "schäumen".

Auch vom äußerlichen Erscheinungsbild lassen sie sich gut unterscheiden, denn Calcit bildet Kristalle, die in keinster Weise mit denen des Hemimophit ähnlich sind. Zudem kann ein Härte- und ein Dichtetest helfen. Der Hämimorphit hat eine Härte von 5 und eine Dichte von 3,3 bis 3,5 ,  während der Calcit nur eine Härte von 3 bis 4 und eine Dichte von 2,7 bis 2,9 hat.

Farbmäßig ist der Hemimorphit weiß, bräunlich und nur selten hellblau oder rosarot.

Seriöse Händler deklarieren diese als Imitationen, ansonsten helfen nur die Testmöglichkeiten und wenn ein Händler diese nicht zulassen will, so sollte man lieber die Finger vom Kauf lassen.

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