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  Fulgurite
 

Fulgurit

Fulgurite sind im Grunde genommen Blitzeinschläge in Quarzsand und lockeren Sedimentschichten. Fulgurite – aus dem Lateinischen fulgur abgeleitet, was Blitz bedeutet – entstehen durch bis zu 100.000 Ampere und einige Millionen Volt starken Blitzen, die Temperaturen bis zu 30.000 Grad Celsius erreichen. Diese enorme Energie reicht aus, um binnen von Sekunden den Quarzsand zu natürlichem Kieselglas schmelzen zu lassen, die nacher die Blitzröhren bilden.


So werden Fulgurite auch Blitzröhren, Blitzverglasung oder Blitzsinter genannt. Blitzröhren deshalb, weil sie meistens hohl sind. Im Durchschnitt haben sie einen Durchmesser von 2cm und sind oft mehrere Meter lang, wobei sich die Enden oft auch noch verzweigen.


Man unterscheidet diese noch in Sand-, Sediment- und Felsfulgurite in denen auch seltene Mineralien und chemische Verbindungen nachgewiesen worden sind. So, z.B. das Mineral Lechatelierit, welches sonst nur in Tektiten und Impaktgläsern gefunden wird, während in organisch angereicherten Sand oder in Sedimenten Fullerene entstehen, die so sehr selten vorkommen.
Lechatelierit ist ein amorphes Siliziumoxyd, also ein natürliches Kieselglas, weclches durch das Aufschmelzen von Quarzsand bei Temperaturen über 1.700 Grad Celsius entsteht.
Fullerene sind sphärische Moleküle aus Kohlenstoffatomen sie eine Kugelform haben und eine weitere Modifikation von Kohlenstoff darstellen. Weitere Modifikationen sind Kohlenstoffnanoröhrchen, Graphit und Diamant.


Die innere Wand der Fulgurite ist glasig und mit "verschweißten Quarzpartikeln", währen der äußere Rand schmelzgesintert ist und eine Schicht verbackender Sandkörner hat. Auch Blitzeinschläge in Lockersedimenten, wie Granit, Gneisen und Vulkaniten nennt man Fulgurite, wenn sie sehr schnell abkühlen.


So befinden sich im Naturkundehaus des Lippischen Landesmuseums in Detmold die wohl weltweit größte montierte (zusammengesetzte) Blitzröhre mit einer Länge von 5,40 m. Im Dresdner Naturkundemuseum findet man einen Fulgurit von 4,60 m Länge, was aus den miozänen Guteborner Glassanden kommt. Die größte Sammlung ist in Privatbesitz eines Sammlers am Niederrhein.



Fulgurite werden weltweit gefunden, wobei man die wohl schönsten in den Wüsten- und Vulkangebieten findet.
Eine ganz besondere Art sind die Blitzschlagimpakte, die eine Glasschicht auf den Gesteinen bildet. Eine Art Glasierung, die äußerst selten zu finden ist.

Die im Handel käuflichen Fulgurite sind immer nur Bruchstücke und meist auch nur Teile des oberen Ende und sie sagen auch nichts über die tatsächliche Länge aus. Zudem sind Fulgurite keine Mineralien und auch keine Modifikation des Quarzen, wie man oft in den Geschäften lesen kann. Ebenso wenig ist es nicht dasselbe wie Lechatelierit.
Gelegentlich gibt es röhrenartige Gebilde, die etwa Grabbauten von marinen Krebstieren und Würmern stammen. Diese nennt man Pseudofulgurite, sind aber Bioturbaturen


 
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