Silizium
Nach dem Sauerstoff kommt Silizium als zweithäufigstes Element auf der Erde vor. Silizium ist ein vierwertiges chemisches Element, was so viel bedeutet, daß es mit den Nachbaratomen vier Bindungen eingehen kann. Es bildet so sehr harte und spröde Kristalle, die der Diamantstruktur ähnlich ist. Jeder kennt Sand und Quarz, doch nur wenige wissen, daß es Siliziumdioxid SiO2 ist und daß es der wohl wichtigste Roh- und Grundstoff für die Elektronik und viele andere Dinge ist. Da Silizium ein sogenannter Halbleiter ist, weist es die Eigenschaften von Metallen, als auch die von Nichtmetallen auf. Es wird zu monokristallinen, polykristallinen oder zu amophren Silizium verarbeitet, indem es von anderen Elementen getrennt und gereinigt wird.
Reines Silizium ist dann grau-schwarz mit einem metallischen Glanz, der auch mal bronze- oder bläuliche Farben aufweist. Für den Menschen ist elementares Silizium nicht nur ungiftig, sondern lebensnotwendig, da wir Silizium für unser Wachstum der Knochen benötigen, welches diese die notwendige Härte gibt. Da die Aufnahme des Körpers mit dem Alter nachläßt, werden auch die Knochen weicher, spröder und gebrechlicher. Aber auch als Baumaterial finden wir überall silikatreiches Gestein oder Materialien, wie Lehm und Zement.
Silikathaltige Gesteine haben einen scharfkantigen Bruch, den man vom Obsidian und vom Feuerstein her kennt und deshalb auch schon von unseren frühesten Ahnen als Werkzeug oder für Waffen benutzt wurde. So besteht der Quarz aus reinem Siliziumdioxid und viele Edelsteine und Mineralien bestehen aus Siliziumdioxid mit anderen Stoffen. Bekannteste Mineralien sind wohl der Bergkristall, der Amethyst, der Rosen- und Rauchquarz, Chalcedone, Achate, Jaspis und der Opal. Mit anderen Metallen werden Gesteine ausgebildet. Glimmer, Sandstein, Feldspat Asbest, Ton und Schiefer sind selikathaltige Gesteine.
Wenn Kieselsäure nicht permanent durch Kohlensäure neu gebildet wird, dann zerfällt sie schnell wieder zu Siliziumdioxid und Wasser. Lebewesen in der Natur, wie Kieselalgen, Schwämme u.v.m. erzeugen siliziumdioxidhaltige Strukturen für ihr Wachstum und auch der Schachtelhalm und der Bambus erhält seine Stabilität durch Siliziumdioxid.
Schauen wir uns einmal die Entstehung des Opals an. Der Opal besteht aus einem nichtkristallisierten Siliziumgel, der Kieselsäure, deren feinste Wassereinschlüsse das Licht brechen und somit das schöne Farbenspiel erzeugen. Opale werden überall auf der Welt gefunden, doch längst nicht alle opalisieren auch, was darauf hindeutet, daß sich hier die Kieselsäure wieder zurückgebildet hat. Durch den Mangel an Kohlensäure wird die Kieselsäure wieder zu Siliziumdioxyd und Wasser und der Opal verliert sein Farbenspiel.
Er kann dabei klar bleiben, oder matt werden. Schaut man sich einmal die Fundorte an, so stellt man schnell fest, daß diese Gebiete größtenteils vor Urzeiten einmal Meeresboden waren. Die notwendige Kieselsäure bekamen die Opale u.a. von den Kieselalgen und den Schwämmen, die abstarben, als sich der Meeresboden anhob. Die freigewordene Kieselsäure sickerte nun in Risse und Hohlräume (oft von toten Muscheln, Schnecken und anderen Meerestieren, die sich zersetzten) und lagerte sich dort ab. Die Kieselsäure verfestigte sich langsam und es entstand der Opal. Doch auch auf Landgebieten lagerte sich Kieselsäure in Hohlräumen und Spalten ab. Da diese aber schneller austrocknete und sich verfestigte, kam es nicht oder nur wenig zu Wassereinschlüssen. So entstanden dann die "gemeinen" Opale, die nicht opalisieren. Sie sind einfach nur milchig und trübe und einige, wie die Andenopale sind auch farbig. Sie gibt es in blau, rosa und grün – andere haben Einschlüsse, wie die Dendritenopale. Doch auch hier gibt es klare transparente Arten, wie der mexikanische Feueropal, der rötlich ist und ab und an auch opalisieren kann. Je höher also der Kohlensäureanteil in der Kieselsäure ist, desto klarer sind die Steine. Gemeine Opale finden wir natürlich auch in Deutschland und auch auf den Feuersteinen finden wir eine, meist weiße Opalschicht, die aber nicht opalisiert.
Mitunter findet man auch Ammoniten, die von einer Opalschicht überzogen ist, oder die gänzlich von Kieselsäure gefüllt ist. Ebenso findet man auch mal fossiles Holz und andere Fossilien, welche von der Kieselsäure durchzogen ist. Das Gewebe wird durch den kristallinen Quarz ersetzt, doch die Struktur bleibt dabei erhalten.
Solche Stücke lassen ein Sammlerherz höher schlagen.
Im Laufe der Zeit, wenn der Opal nicht mehr mit Kohlensäure angereichert wird, zerfällt dieser wieder in Siliziumdioxid und Wasser und vermischt sich mit anderen Mineralien und so wird aus dem Opal dann Chalcedon, welcher dann weitere Umwandlungen (Metamorphosen) durchmacht und zum Achat oder Jaspis wird.
Quarze, wie Bergkristall, Amethyst usw. bestehen auch aus Siliziumdioxid, jedoch ist ihre Kristallbildung gänzlich anders. Sie bilden sich in Hohlräumen, in denen sich mineral- und siliziumdioxidreiches Wasser befindet, welche dort meistens gänzlich eingeschlossen ist. Man kennt sie unter den Namen Druse oder Geode.
Diese, im Wasser gelösten Mineralien setzen sich nun im Laufe der Jahrhunderte am Innenrand des Hohlraumes ab, wo sie die Kristalle bilden und langsam wachsen. Haben diese Hohlräume kleine Risse, so sickert immer neues mit Mineralien angereichertes Wasser nach und die Kristalle werden solange wachsen, wie sie Platz haben und genügend Mineraliennachschub bekommen. Wird dieser Nachschub für eine längere Zeit unterbrochen, dann bilden sich u.a. die sogenannten Phantomquarze und andere Phantomkristalle. Je nach den vorherrschenden Bedingungen entstehen die Variationen der Quarze und ihre Formen, die im trigonalen Kristallsystem kristallisieren und verschiedene Flächen aufweisen.
So nennt man die senkrechten Flächen Prisma und die größeren schrägen Flächen werden dem Rhomboeder zugeordnet, die die Kristallspitze bilden. Wenn diese Rhomboederflächen besonders steil sind nennt man diese Tessiner Habitus und an den Ecken findet man die Trapezoederflächen. Dabei findet man Bipyramiden nur sehr selten. Ist eine Rhomboederfläche der Kristallspitze besonders groß, so nennt man diese Form auch Dauphiné-Habitus. Sind die Prismaflächen sehr langgezogen, wie beim Nadelquarz, so spricht man auch von einem langprismatischen Habitus.
Besonders brasilianische Bergkristalle weisen eine Drehsymmetrie auf, was auf eine Wachstumsanomalie deutet. An den Prismaflächen finden sich dann kleine Grübchen die zu einer Seite offen sind und die jeweils offene Seite weist auf einen Rechts- oder Linksquarz hin.
Sehr schöne Wachstumsfehler findet man auch bei den Quarzen aus Südafrika, die eine große Formenvielfallt haben. Durch "Baufehler" bilden sich an dem Kristall viele kleine Tochtereinzelkristalle, die man auch Artischocken- oder Sprossenquarze nennt. Diese Wachstumsform findet man besonders bei den Amethysten und den Rauchquarzen, wobei die wohl schönsten in Namibia gefunden werden. Ebenfalls in Südafrika, aber auch in Marokko und Brasilien findet man, wenn auch nur ganz selten Stalaktiten aus Quarz, die man scheibchenweise oft als Schmuckstücke auf den Börsen findet.
Sehr beliebt bei den Sammlern sind auch die Zepterquarze, die in der ersten Phase ihres Wachstums längs der Hauptachse gewachsen sind und die meist trübe sind. In der späteren, zweiten Wachstumsphase entstehen dann die "Tochterkristalle" auf der Spitze des länglichen "Mutterkristalls", die dann oftmals klarer sind. Nicht immer ist der "Tochterkristall" breiter als der "Mutterkristall", was aber seltener vorkommt.
Eine andere Wachstumsvariante ist der sogenannte Skelettquarz, der durch eine übersättigte mineralische Lösung an den Kanten und auf den Flächen durch eine Art Wucherungen Kristalle ansetzt. Läßt die Übersättigung der kristallbildenden Lösung nach, so entstehen an den tieferen Stellen die Anwachslamellen, wie man sie vom Fensterquarz her kennt. Diese Varietäten findet man auch oft bei den Artischockenquarzen und den Zepterquarzen. Weitere Varietäten, die sehr beliebt sind, sind die Quarzigel und die Sternquarze, die aus einem körnigen Kristallkeim in alle Richtungen wachsen. Das nennt man ein radialstrahliges Wachstum.
Ist ein Hohlraum oder eine Kluft, in der ein Kristall wächst, in Bewegung, so kann es passieren, daß im Kristall Risse entstehen. Diese werden wieder durch die kristalline Lösung gefüllt und "verheilen". Solche Quarze nennt man dann Fadenquarz und von einen doppelten Fadenquarz spricht man, wenn dieser Riß nicht schnell genug aufgefüllt wird. Wird der Quarz seitlich auch noch verschoben, so bilden sich die geknickten Fadenquarze.
Weiter Kristallwachstumstörungen zeigen sich anhand von Querriefen an den Quarzen und Mineralogen reden dann vom gewöhnlichen oder Friedländer Quarz. Gwindel nennen sie, wenn die Kristalle längs neben der Achse wachsen und dabei gestreckt oder gedreht werden. Wie diese Drehungen zustande kommen, ist noch unklar, denn bei diesen tafeligen Kristallen sind die Kanten verschmolzen.
Kristalline Wachstumsstrukturen des Quarzes und Varianten
Viele dieser Namen sind mir auch nicht bekannt oder geläufig und ob diese Namen tatsächlich offizielle Handelsnamen sind oder ob es sich um Fantasienamen der Verkäufer handelt, kann ich nicht sagen. Aus diesem Grund sind die mir unbekannten Namen in kursiv geschrieben.
Enhydrokristall = er enthält in einem Hohlraum Wasser und Luft. Bekannt sind Wasserachate, Bergkristalle, Amethysten und andere Quarze.
Tengerin-Quarz = ein orangefarbener, eisenhaltiger Quarz - auch Hämatitquarz genannt.
Nirvana Quarz oder Himalayan Ice Quartz = gefunden wird dieser weiße, rosa oder rotfarbene Bergkristall in den abschmelzenden Glätscherzonen
Lithiumquarz = wie der Name schon aussagt, enthält dieser Quarz Spuren von Lithium. Lithium gehört zu den begehrten seltenen Erden. Dadurch erhält der Quarz eine rosa oder rötliche Farbe.
Amphibol Quarz = er wird auch Angel Phantom Quarz genannt und ist ein Quarzkristall mit Phantomeinschlüssen von Limonit, Kaolinit und Hämatit,
die als rote und gelbe Einschlüsse im Innern der Kristalle zu erkennen sind.
Witches Finger = als Trommelstein heißt er auch Magdelene Quartz
Es ist ein Quarz mit Rutilnadeln (weiss und gelb), Glimmer, Aktinolith, Muskovit und anderen Einschlüssen.
Smaragd-Quarz = das ist Ozeanachat (Spärolithischer Chalcedon) mit stellenweise grünlichen kleinen Bergkristallen, denen er die Bezeichnung "Smaragd"- Quarz verdankt.
Melon-Aura-Quarz = ein orangefarbener Bergkristall, der mit Gold und Eisenoxid bedampft wurde.
Aqua-Aura-Quarz= ein bläulicher Bergkristall, der mit Gold bedampft wurde. Weitere Bedampfungen mit Platin, Silber und Titan erzeugen ähnliche Effekte.
Merlinit = das ist ein Quarz mit Dendriten aus Psilomelan (Manganoxid), deutsche Bezeichnung: Dendriten-Chalcedon.
Shaman stone / Iodolite = ein bräunlich und grünlicher Quarz mit teilweise nadeligen Einschlüssen. Dieser wird auch unter den Namen Garden-Stone oder Shaman garden stone verkauft. Iodolite (Schlamm)ist der Name für eine Quarzvarietät mit farbigen, zonalen Einschlüssen und zeigt sich in großer Formenvielfalt, welche an Moos, Gärten und/oder Unterwasserlandschaften erinnern. Die Bestandteile sind Chlorit, Eisen und Calcit. Fundort ist in Minas Gerais, Brasilien.
Herkimer-Quarz / Herkimer Diamant oder Schaumburger Diamanten = das sind sehr klare und reine Bergkristalle, die als Doppelender gewachsen sind und ihr Funkeln erinnert an einen geschliffenen Diamanten. Weitere Namen und Fundorte sind der chinesische Diamant und der Mirabeau Diamant. Chinesische Diamanten enthalten auch manchmal Einschlüsse von Bitumen.
Morion-Quarz = es gibt diesen Rauchquarz in graubraun und schwarzbraun und es sind Varietäten des Bergkristalls. Durch eine natürliche radioaktive Strahlung entstehen sogenannte Gitterbaufehler in der Kristallstruktur der Farbzentren und nur natürlich bestrahlte Rauchquarze dürfen diesen Namen tragen.
Piezokristall = ein länglicher Bergkristall der sich durch Reiben oder Druck statisch auflädt und diese Energie als Funke freigeben kann. Dieser wird u.a. bei den Feuerzeugen eingesetzt.
Schwingquarz = das sind aus einen Quarz herausgeschnittene Stücke, die in elektronischen Schaltungen und Quarzuhren als Taktgeber fungieren und auch im Funkbereich für die Frequenzen eingesetzt werden.
Quarzglas = richtiger wäre der Begriff Kieselglas. Das sin sehr reine Bergkristalle oder auch künstlich hergestellte Quarz-Einkristalle, die in der Optik Verwendung finden und zu Linsen oder Prismen geschliffen werden.
Farbvarianten
Natürliche Farbvarianten des Quarzes entstehen durch Fremdionen und Bestrahlung
Amethyst = dieser erhält seine Farbe durch die Einlagerung von Eisenionen und durch die (natürliche und auch künstliche) Bestrahlung mit Gammastrahlen
Ametrin = diese Quarzvarietät ist sehr selten, denn sie vereint Amethyst und Citrin in einem Kristall
Citrin = natürliche Citrine kommen relativ selten vor und schon gar nicht, wie so oft angepriesen in Drusen. Citrine sind gelblich bis orangebraun. Oft bekommt man durch das Brennen von Amethysten künstlich gefärbte "Citrine"
Prasolith = auch Grünquarz genannt – dieser durchsichtige, lauchgrüne Quarz kommt ebenfalls eher selten vor. Auch hier werden Amethyste und gelbliche Quarze gebrannt.
Rauchquarz = er wird auch Morion, wenn er braunschwarz ist, genannt und seine rauchfarbene ansonsten eher graubraune Farbe erhält er durch natürliche oder künstliche Bestrahlung mit Gammastrahlen.
Nickelquarz = ein durch Nickel gefärbter stark grüner Quarz.
Farbvarianten durch Einschüsse
Blauquarz = er wird auch Saphirquarz genannt und ist durch eingelagerte Krokydolithfasern ein undurchsichtiges blauer Quarz.
Eisenkiesel = ein rotbraun eingefärbter Quarz durch Hämatiteinschlüsse
Erdbeerquarz = das ist ein ebenfalls mit rotbraunen Hämatiteinschlüssen gefärbter Quarz, der allerdings unregelmäßige Farben von rosa bis rot hat. Zur Unterscheidung vom Eisenkiesel, wovon er nur eine weitere Varietät ist, bekam er den Handelsnamen Erdbeerquarz. Dieser ist kräftiger in seiner Farbe und transparenter, als der Rosenquarz.
Milchquarz = ein milchiger und trüber weißer Quarz, hervorgerufen wird dieses durch Flüssigkeitseinschlüsse.
Prasem = er wird auch Smaragdquarz genannt und ist ein undurchsichtiges, lauchgrünes Aggregat, welches durch Einschlüsse von Aktinolith kommt
Rosenquarz = ein durch Dumortieriteinschlüsse rosa trüber Quarz. Ab und zu findet man diesen auch mit Asterismus. Asterismius ist Sternenglanz oder auch Lichtstern genannt, die durch feinste Rutile sternförmige Lichtreflexe hervorrufen. Vor allem bekannt durch den Sternsaphir und beim Rubin. Rutile sind feinste Kristallnadeln und im Idealfall erhält man radial vier-, sechs- oder zwölfstrahlige Sterne.
Chloritquarz = ein meist grünlicher Quarz mit "moosartigen" Einschlüssen von Chlorit, welche sich aber beim genaueren Betrachten als kleine Plättchen erweisen. Die Farben des Chlorit können von grün über grünschwarz, weiß, gelb, rot und lila variieren.
Mikrokristallines Siliziumdioxid
Eine weitere Varietät des Quarzes sind die mikrokristallinen Quarze, die sehr massige Aggregate von feinstkristallinen Quarze enthalten, die im Mikrometerbereich liegen und drei Formen aufweisen.
Chalchedon = das ist ein faseriger mikrokristalliner Quarz, dessen langen Fasern entlang des Prismafläche radialstrahlig gewachsen sind. Chalcedon ist wiederum ein Oberbegriff für mehrere Varietäten und da er nicht nur Quarz, sondern auch Morganit enthält, ist er kein anerkanntes Mineral. Je nach Einlagerungen von anderen Mineralien geht hier die Farbpalette von fast farblos, über weiß bis blau und blaugrau. Weitere Farben sind rot, rötlich, rosa, braun, orangerot, orangebraun und grün. Er ist durchscheinend und trübe und kommt auch in gebänderten Varianten vor, daß heiß mit weißen, grauen oder bräunlichen Streifen. Zu der Gruppe der Chalcedone zählen Achate, Hornstein, Feuerstein, Onyx, Jaspis, Holzstein, Carneol, Chrysopras, Heliotrop, Sarder, Schneequarz und der Amethystquarz. Jasponix, Massik, Quarzin, Zoesit, blauer oder kalifornischer Mondstein und Milchstein sind weitere Bezeichnungen, die im Handel für den Chalcedon kursieren.
Alle Chaledone und die Varietäten sind UV-Licht empfindlich und können bei starker Sonneneinstrahlung oder starker UV-Beleuchtung ihre Farben verlieren.
Mikroquarz = die zweite Variante vom mikrokristallinen Quarz, ist ein granularer Quarz, der keine erkennbare Wachstumsrichtung hat
Quarzin = ein ebenfalls faseriger, mikrokristalliner Quarz, aber keine Bänderungen aufweist.
Amethystquarz = im Handel auch unter den Namen Chevron-Amethyst zu finden. Es ist eine gebänderte, undurchsichtige Verwachsung von Amethyst und Milchquarz.
Feuersteine (Flint) und Hornstein, sowie die anderen Varietäten, die durch andere farbige Minerale gefärbt sind, sind Verwachsungen von mikrokristallinem Quarz mit Morganit. Sie weisen eine hohe Dichte an Verzwillingungen und Gitterbaufehler auf und haben ein regeloses und granulares Gefüge. Genau genommen sind es somit keine Mineralien, sondern Gesteine. Hierzu gehören auch u.a. Achat, Onyx, Jaspis, Carneol, Sarder, Moosachat, Sardonyx, Heliotrop, Schneequarz u.v.m.
Weitere Varietäten und deren Handelsnamen
Aventurinquarz, Falken-, Katzen- und Tigerauge und Katzenaugenquarz.
Quarze mit faserigen oder plattigen Einschlüssen von Mineralien sind Fuchsit, Asbest und Rutil
Aventurinquarz = im allgemeinen kennt man diesen Stein als Aventurin, den es in mehreren Farben gibt. Doch diese Kurzbezeichnung ist irreführend, denn es gibt auch noch den ähnlich aussehenden Olidoklas (ein Feldspat), der auch Aventurin genannt wird. Daher wird auch hier zur Unterscheidung das ursprüngliche Mineral mit angegeben. Ob der Aventurinquarz nun ein Mineral oder ein Gestein ist, wird immer noch diskutiert, denn bislang ist er kein offiziell anerkanntes Mineral, sonder ein Gestein. Dieser Quarz hat mikrokristalline Einschlüsse von Fuchsit, Hämatit oder Glimmer, die den Glitzereffekt bewirken. Dieser Effekt wird deshalb auch Aventureszenz genannt. Aus diesem Grund bekommt man ihn auch unter den Namen Glimmerquarz auf den Börsen. Der Name Aventurin ist aus dem italienischen a ventura abgeleitet und bedeutet zufällig, denn in Murano, eine Insel bei Venedig wurde Anfang des 18. Jahrhundert zufällig eine geheim gehaltene Methode entdeckt, um ein rotdold schillerndes und undurchsichtiges Glas zu fertigen. Erst später entdeckte man dann den Aventurinquarz, der diesem Glas sehr ähnlich war und so den Namen Aventurin erhielt. Ende des 19. Jahrhundert dann entwickelten Max von Pettenkofer und Friedrich Wöhler ein Verfahren, mit dem man ein ähnliches Aventuringlas, wie das Murano-Glas herstellen kann. Sie färbten den Glasfluß durch Eisen rötlich ein und streuten in dieser geschmolzenen Glasmasse dann Kupferpartikel ein. Später dann wurden Glimmerplättchen aus Muskuvit und anderen Glimmer eingewalzt und ebenfalls unter den Namen Aventuringlas verkauft. Ebenfalls Mitte des 19. Jahrunderts fand eine Methode, grünes Aventuringlas herzustellen. Hierbei setzte er den Zusatz von Chrom ein, welches in Form von Kaliumdichromat dem Glas beigemengt wurde. Dieses wird durch das Schmelzen zu Chromdioxid, das dann mit verglast und es grün färbt. Wird aber mehr Chrom zugegeben, als verglasen kann, dann entsteht dieser besondere Effekt mi den glänzenden schwarzbraunen Einschlüssen.
Katzenaugenquarz = es gibt ihn in den Farben weiß, grau, braun und beige, sowie die durch eine sogenannte Pseudomorphose gelben und grünen Steine. Dieser Quarz enthält eingewachsene Hornblende-Asbestfasern, die parallel angeordnet sind und erst der Cabochonschliff ermöglicht diesen Katzenaugeneffekt (Chatoyane-Effekt), den man u.a. auch vom Falken-, Tiger- und Katzenauge her kennt. Dieser Effekt entsteht durch feine hohle Kanäle oder eingelagerte Kristallnadeln und da Quarze besonders empfindlich gegen Säuren sind, können besonders diese Varietäten schnell porös werden, wenn sie mit Säure in Kontakt kommen. Anmerkung: nur der Chrysoberyll darf die Bezeichnung Katzenauge tragen. Alle anderen Mineralien und Gesteine mit diesem Effekt müssen zusätzlich mit dem entsprechenden Mineralnamen angegeben werden.
Farbvarietäten des Aventurinquarzes
der braun/rote bis gold/roter Aventurinquarz enthält Hämatit- oder Glimmerplättchen und sollte nicht mit dem Sonnenstein (Aventurin-Feldspat) verwechselt werden.
der grüne Aventurinquarz hat ebenfalls Plättchen, allerdings aus Fuchsit
der blaue Aventrinquarz enthält Fasern aus Krokydolith oder Rutil
Falkenauge = eine ebenfalls faserige, undurchsichtige und mikrokristalline Varietät des Quarzes, doch es entwickelt nur mikroskopisch kleine Kristalle als massige Aggregate und ähnlich dem Chalcedon oder dem Achat in "parallelen" Lagen, die hier aber dunkelblau, blaugrün und blaugrau sind. Einlagerungen von Krokydolith (Hornblende) geben dem Falkenauge einen seidigen und fächerhaften Glanz. Dieser Schimmer erzeugt den Katzenaugeneffekt (Chatoynance), wie schon beim Katzenaugenquarz beschrieben. Bekannter als das blaue Falkenauge ist aber das Tigerauge, daß durch eine Verdrängungs-Pseudomorphose entsteht, indem der Krokydolith durch Quarz ersetzt wird.
Tigerauge = wie auch das Falkenauge, ist auch das Tigerauge eine undurchsichtige, faserige und mikrokristalline Varietät des Quarzes. Besonders im Schmuckbereich ist dieser Stein sehr beliebt, da er ebenfalls den Katzenaugeneffekt aufweist. Tigerauge ist allerdings ein Verwitterungsprodukt vom Falkenauge. Eine Pseudomorphose von Quarz zu Krokydolith und Eiseneinlagerungen erhält das Tigerauge seine goldbraune bis goldgelbe Farbe. Mitunter verwachsen auch Falkenauge und Tigerauge und man hat beides in einem Stein. Diese werden als Pietersit gehandelt, doch sie sind eher seltener und die Preise entsprechend. Tigeraugen werden auch an weitaus mehr Fundorten abgebaut, als Falkenauge und dennoch wird auch hier reichlich imitiert und manipuliert. Bekannt ist auch das rote Tigerauge, welches auch Katzenauge genannt wird, doch ob es natürlich entsteht oder nicht, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Tatsache ist aber, daß wenn man das Tigerauge brennt, bekommt es eine kupferrote Farbe. Nach dem Brennen wird dieser Stein mit Spiritus "abgeschreckt" und die Farbe kann bis in violette Töne gehen. Früher dachte man, daß das rote Tigerauge in tiefer gelegenen Zonen in dem Magma entsteht, also das Tigerauge absackt und durch die größere Hitze eben rot wird. Auch wird Tigerauge in einer starken Säure gekocht, wodurch es die Farbe verliert und grau wird. Diese Steine werden dann als Chrysoberyll-Katzenaugen angeboten, doch sie sind nur eine Imitation. Honigfarbene Tigeraugen werden ebenfalls als Chrysoberyll angeboten.
Quarze mit Einschlüssen plattiger oder faseriger Minerale
Fuchsit = Fuchsit ist ein schuppiges, grün-metallisch-schillerndes Aggrgat mit geringen Chromanteil. Es ist auch eine Varietät des Muskovits
Rutil = diesen Begriff kennen die meisten wohl in Verbindung mit dem Quarz und denken an den Rutilquarz mit den schönen goldfarbenen nadeligen Einschlüssen. Doch Rutile gibt es nicht nur in der Form, daß sie eingewachsen sind. Schöne Rulile und Rutilquarze haben aber auch Liebhaberpreise. Sie wachsen als kurz- bis langprismatische und vertikal gestreifte Kristalle und bilden oft Kristallzwillinge. Die Kristalle des Rutils sind in der Regel nur einige Millimeter bis Zentimeter lang, doch es wurden auch schon Kristalle von bis zu 25 cm Länge gefunden. Aber es gibt auch massige Kristalle. Freigewachsene Rutile sind bei Sammlern besonders heiß begehrt und nicht nur unter dem Mikroskop ein toller Anblick. Die Farben der Rutile sind rötlichbraun, rot und schwarz und die Einschlüsse (Inklusen) in anderen Mineralen glänzen in goldgelb, weshalb sie auch Venushaar genannt werden. Bläuliche oder violette Farbtöne sind dagegen eher sehr selten. Diese sehr feinen Nadeln und Fasern sind auch die Ursache für die "Lichtsterne" (Asterismus) in den Rubinen und Saphiren. In den Quarzen betont er auch Mineraleinschlüsse, wie z.B. Hämatit, die Phantomkristalle. Rutile sind zwar säurelöslich, aber vor dem Lötrohr unschmelzbar, denn es ist ein Hochtemperatur- und Hochdruckmineral, was sich magmatisch oder auch metamorph bilden kann. In Flußsedimenten ist Rutil mit vielen anderen Mineralien, wie Adular, Calcit, Titanit, Albit, Chlorite, Apatit, Ilmenit und Prophyllit zu finden. Weitere Modifikationen sind Anatas und Brookit.
Asbest = das ist wieder eine Sammelbezeichnung für faserige Silikatminerale und die Fasern des schon erwähnten Krokodoliths aus der Gruppe der Hornblenden sind bläulich und werden auch Blauasbest genannt. Fasern des Klinochrystils (Serpentingruppe) sind weiß oder grün und der braune Asbest heißt Grunerit oder Amosit. Weitere asbesthaltige Minerale sind Aktinolith, welcher auch unter den Namen Eclipse auf den Börsen zu finden ist und eigelb ist und der Anthophyllit. Chrysotil, ein weißer Asbest war lange Zeit wegen seiner hervorragenden Eigenschaften sehr verbreitet und begehrt. Dieser hat eine hohe Festigkeit , eine Hitzebeständigkeit bis zu 1000 °C und ist gegen schwache Säuren und Chemikalien widerstandsfähig und somit fast verrottungsfest. Bei einer Temperatur von über 1200 °C wandelt sich der Asbest in Olivin um. Asbestzement isoliert gut und kann auch gut verwoben werden und fand deshalb in der Reifen-, Bau-, Schifffahrts- und Isolationsindustrie eine weitverbreitete Anwendung. Mittlerweile weiß man aber, daß Asbest gesundheitsgefährdend ist und Krebs durch Asbestose (unheilbarer Lungenkrebs) verursachen kann. Dabei bohren sich die feinen Fasern des Asbests in das Lungengewebe. Mittlerweile ist der Einsatz von Asbest in vielen Staaten, in der EU und der Schweiz verboten, doch trotz massiver Entsorgung findet man auch heute noch immer Asbest in alten Bauteilen. So gibt es immer noch die Welldachplatten aus Eternit (Asbestzement) und viele Außenwandverkleidungen, sowie Platten mit Asbest hinter Elektroabzweigdosen oder Vorschaltgeräten, als Schutzwandplatten hinter alten Öfen in Form von Asbestpappe. Auch in älteren Elektrogeräten, wie Bügeleisen, Toaster, Grill, Fön, Thermoelementen und Nachtspeicheröfen steckt noch Asbest als Isolierung. Alte Bremsbeläge enthielten ebenfalls Asbest, doch diese dürften wohl nur noch auf dem Schrottplatz zu finden sein. Anders dagegen sind die Dichtungsringe und Dichtungen, die immer noch verwendet werden und auch alte Fußbodenbeläge lauern noch heute unter den, oft einfach darüber verlegen, Bodenbelag oder Auslegeware.
Da die Verarbeitung von Asbest in vielen Ländern aber noch erlaubt ist, ist es auch nicht verwunderlich, daß man auch hier immer wieder solche asbesthaltigen Produkte kaufen kann, auch wenn diese verbotenerweise importiert werden. Da haben wir die, zwischen den Glaswänden liegenden Abstandshalter in Thermoskannen, Dichtungsringe und Dichtungsmaterial (Asbstband usw.), Faserzementprodukte, E-Heizungen, Heizlüfter, Fön, Toaster und viele andere elektrische Geräte.
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