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  Helgoländer Flint
 

Roter Feuerstein von Helgoland

Als ich neulich auf der Hamburger Mineralienbörse war, traf ich einen Händler, den ich von Helgoland kannte und der dort sein Geschäft hat. Nun hatte er einen Stand auf der Börse und verkaufte roten Feuerstein  von Helgoland. Kaum einer kennt diesen schönen roten Flint, denn dieser wird fast nur auf der Düne vor der Insel Helgoland gefunden. Dieser rote Flint ist eine gemologische Rarität und so pries auch der Verkäufer seine Flints als Rohstein, Trommelstein, angeschliffen und als Schmuck an. Wahr ist, daß dieser zu 99% nur auf Helgoland gefunden wird und eine Besonderheit ist, doch kann man mit sehr viel Glück im gesamten Alt- Moränengebiet Norddeutschlands finden.

Dieser Flint ist nicht nur schön, sondern hat auch seinen Preis und wer auf Helgoland war hat so manches schöne Stück mit nach Hause gebracht. Doch man kann diesen dort nicht nur kaufen, sondern am Strand der Düne selber suchen und sein Glück versuchen.  Viele sehen aber nur einen Stein mit meist weißer Kruste, die aber auch variieren kann und mal schwarz, mal braun oder blaugrau ist während die Farben des Flints zwischen rosa und burgundrot liegen. Wichtig wäre auch noch, daß Sammler auf gar keinen Fall einen Feuerstein am Strand oder auf der Düne den Stein aufschlagen dürfen, denn die scharfen Splitter können leicht die Tiere und die Menschen dort verletzen.

Diese Feuersteine entstanden in der Kreidezeit, doch die Entstehung ist immer noch nicht genau geklärt. Man vermutet aber, daß Kieselsäure bei den Kompaktions- und Umwandlungsprozessen (Diagenese) während der Gesteinsbildung  für die Verdrängung der Karbonaten eine Rolle spielten und diese ersetzten. Belege dafür sind die Schalen und Skelette von Kieselschwämmen und Kieselalgen (Diatomeen), die man in den Feuersteinen finde und somit ein organischer Ursprung bewiesen wurde. Flints (auch als Silex im Handel zu finden) bestehen in erster Linie aus Chalcedon (ähnlich wie Jaspis), der ein kryptokristalliner Quarz ist. Die Umwandlung (Diagenese) geht über den amorphen Opal und dem Opal-CT zu Feuerstein. Der Flint ist ein sehr hartes, isotropes sedimentäres Kieselgestein und hat die Mohshärte von 7,5.

Eine Journalistin bezeichnete ihn mal als Roten Diamanten und als eine weltweite geologische Besonderheit, da der bekannte Flint in der Regel grau bis schwarz ist und er die Farbe durch Kohlenstoff erhält, während der weiße Feuerstein seine helle Farbe durch submikroskopische Einschlüsse von Wasser und Luft erhält. Nachweislich findet man im Flint Chalcedon, Quarz, Jaspis, Achat und Opal, sowie unterschiedliche SiO2-Modifikationen bzw. Varietäten. Der rote Flint entstand vor ca. 88 Mio. Jahren und während die Archäologen ihn schon lange durch Funde von Werkzeugen und Waffen aus der Bronzezeit kannten, fand er erst recht spät die Aufmerksamkeit der Geologen und Gemmologen. Die besteht aus Skelettopal von vielen Kleinstorganismen und bei der Zersetzung der organischen Teile wurde der Skelettopal löslich und floss dann in die Hohlräume von Seeigeln, Muscheln und Ammoniten. Dort härtete er wieder aus und bildete eine stabile Erhaltungsform, doch ein Rätsel bleibt, denn keiner weiß genau, wie die rote Färbung durch Anteile von Eisen³-Oxid, in die Feuersteinknollen gelangte. Tatsache ist aber, daß es sich hier um Einlagerungen von dreiwertigen Eisenverbindungen handelt die auch den Buntsandstein der Felsen die Farbe gaben. Während unsere Vorfahren den Roten Feuerstein von Helgoland zu Werkzeugen wie Steinbeilen, Schabern, Sicheln und Pfeilspitzen verarbeiteten, wird heute nach einer vierzehntägigen Bearbeitung der Steine und nach fünf Arbeitsgängen edler Schmuck hergestellt.

 

 

 

 

 

 
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