Porphyrite und Chrysanthemenstein
Porphyrit – eine Gesteinsbezeichnung, die immer wieder für etwas Verwirrung sorgt, da es im Handel drei Varianten gibt.
So gibt es den Blütenporphyr mit seinen hellen und runenähnlichen Kristallen, die in einer dunklen – nicht immer schwarzen – Matrix sind. Dieser Blütenporphyr ist in der Tat der einzige Porphyr von den drei Varianten. Es ist ein Vulkangestein, das helle Feldspatkristalle in der feinkörnigen Andesit-Matrix enthält.
Die zweite Variante im Handel ist der Chrysanthemenstein. Dieser hat helle, meist radialstrahlig angeordnete Kristalle in dunkler Matrix. Es ist kein Porphyrit. Die Matrix besteht aus fast schwarzen, sehr bitumenreichen Kalkstein und die an Chrysanthemen erinnernden Einschlüsse bestehen aus Coelestinkrilallen. 1996 erschiene diese erstmals auf den europäischen Markt, wo sie als Chrysanthemenstein verkauft wurden. Doch bis dahin wurde auch der Blütenporphyr so genannt, so daß man sich darauf einigte, daß eben nur der aus China stammende Chrysanthemenstein mit den Coelestinkristallen so bezeichnet wird.
Der Blütenporphyr gehört genauer gesagt zu den Andesit-Porphyriten. Porphyrite sind Vulkanite – meist Rhyolite – mit größeren Kristalleinschlüssen in einer feinkörnigen Matrix. Diese Kritalleinschlüsse können Epidot, Chlorit, Oligoklas (grünlich gefärbter Feldspat) und weißer Feldspat sein.
Die feinkörnige Matrix kann aus Plagioklas – von Andesin bis Oligoklas - , Pyroxenen – von Bronzit bis Hypersthen oder aus Hornblenden und Biotit bestehen.
Andesit-Porphyrite werden gerne von Steinmetzen verarbeitet.
Die dritte Variante, die ebenfalls kein Porphyr ist, aber oft so bezeichnet wird, ist der helle Dalmatinerstein mit seinen schwarzen Flecken, die eben an ein Dalmatinerfell erinnern. Der Dalmatinerstein ist aber ein Aplit. Aplit ist ein Ganggestein, welches eine magmatische Entstehung hat und aus der Tiefe kommt, aber eben nicht vulkanisch ist.