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  Nitrate, Carbonate, Borate
 

Die fünfte Mineralienklasse sind die Nitrate, Carbonate und die Borate

 

Calcit = Calcit, Kalzit oder auch Kalkspat genannt ist nicht nur ein Mineral, sondern auch eine Gruppe der Mineralienklasse der Carbonate mit den Varietäten und ist chemisch gesehen ein Calciumsalz der Kohlensäure. Dieses Mineral ist sehr häufig und weltweit zu finden. Calcit ist sehr weich und hat nur eine Mohshärte von 3, wodurch er sich leicht bearbeiten läßt. Es kristallisiert trigonal und entwickelt verschiedene Kristall- und Aggregatformen, wobei er viele Farben haben kann. Calcit kann farblos sein und transparent bis durchscheinend, kann aber auch milchig weiß oder grau sein. Andere Farben entstehen durch Verunreinigungen anderer Mineralien und so gibt es grüne, gelbe, rosa, rote, blaue, braune und selten schwarze Calcite.  Auch, wenn Calcit ein sehr häufig vorkommendes Mineral ist, so ist er doch bei Sammlern wegen des Farb- und Formenvielfallt sehr begehrt. Nur als Zahnbelag, Kesselstein oder in Maschienen, wie Waschmaschine und Geschirrspüler ist er sehr unerwünscht. Eine weitere Eigenschaft, die einen Sammler das Herz höher schlagen läßt, ist die Doppelbrechung. Bei sehr klaren Kristallen erscheint ein darunter liegendes Objekt doppelt durch den Brechungsindex der Polarisationsrichtungen. So wird auch ein Lichtstrahl in zwei aufgespalten. Daher stammt auch der Name Doppelspat.

Calcit verwittert allerdings auch sehr leicht, da er schon in kaltem saurem Wasser löslich ist und in verdünnten Säuren stark schäumt. Dieses Lösungsverhalten läßt den Kalkstein auslaugen und es entstehen Höhlensysteme, wobei sich der gelöste Calcit woanders wieder ablagert und so auch die Stalaktiten (hängend) und Stalagmiten (stehend) bildet. So entstehen die schönen Tropfsteinhöhlen.

Den wohl größten Anteil am Calcitvorkommen haben die all die kleinen Meerestiere, wie Muscheln, Korallen usw. , die sich nach dem Absterben auf dem Meeresboden absetzen und die calcitreichen Skelette und Schalen ausgewaschen werden. Allerdings gibt es ab einer Meerestiefe von 3500 m  keine Muscheln oder calcithaltige Schalentiere, da sich der Calcit in dieser Tiefe vollständig im Wasser auflöst.

Der Name Calcit ist vom lateinischen calx und vom griechischen calix abgeleitet und bedeutet lediglich Kalk. Calzit findet auch heute noch vielerlei Anwendung bei der Zementherstellung, in Dünger und bei der Verhüttung von Erzen, sowie als Deko in Form von Marmor, Kalkstein und Onyxmarmor. Auch für die Herstellung besonderer Prismen und für Elektroden beim Schweißen wird Calcit genutzt und Terrarienhalter  verwenden den Calcitsand Caltrat, da viele Tiere den Quarzsand nicht abkönnen. Ab und an findet man auch Cabochons und Trommelsteine und sogar facettierte Calcite als Schmuck.

Malachit = Malachit ist ein kupferhaltiges und häufig vorkommendes Mineral, auch wenn auf Börsen immer mal wieder behauptet wird, daß es deswegen so teuer ist, weil es kaum noch gibt. Es ist nur eine Preistreiberei und Abzocke, wie bei anderen Mineralien auch. Malachit gehört ebenfalls zur Mineralklasse der Carbonate und Nitrate und er kristallisiert im monoklinen Kristallsystem, wobei es traubige oder massige Aggregate bildet, die durch die Bänderung immer wieder fantastische Muster bilden. Ab und an findet man auch einmal nadeliege oder prismatische Kristalle, die dann aber auch ihren Preis haben. Das unverkennbare grün des Malachits kann allerdings von blaßgrün bis dunkelgrün variieren.

Da Malachit ein kupferhaltiges Mineral ist, sind auch, wie bei allen Kupfermineralien, besondere Vorsichtsmaßnahmen geboten, da alle auch giftige Eigenschaften haben. So sollte Malachit niemals in das Steinwasser gegeben werden. Kupfervergiftungen können zu Sklerodermie http://de.wikipedia.org/wiki/Sklerodermie führen und tödlich enden. Sklerodermie heißt wörtlich übersetzt harte Haut und sie führt zu einer Bindegewebsverhärtung der Haut, aber auch Organe können irreparabel geschädigt werden, da sie quasi versteinern. Eine längere Lagerung in Wasser ist aber als solches nur schlimm, weil er dadurch allmählich verblassen kann und den Glanz verliert.. Aber auch eine längere intensive Sonnen- oder Lichteinstrahlung kann einen Malachit verblassen lassen.  Auch sollte immer eine Schutzmaske getragen werden und wenn möglich ein Staubsauger benutzt werden, wenn man mit Malachit arbeitet. Der feine Staub, der durch das Sägen und Schleifen entsteht ist ebenfalls giftig und kann die Lunge schädigen.

 

Der Malachit hat eine Mohshärte von 3,5 bis 4 und kann bis zu 54% Kupfer enthalten und er ist seit Urzeiten schon immer ein Schmuck- Glücks- und Heilstein für die Völker gewesen. Seine charakteristischen Bänderungen entstehen durch die farblich unterschiedlichen Lagen die einen starken Pleochroismus zeigen. So verändert sich die Farbe mit dem Blickwinkel. Der Name ist wohl abgeleitet vom griechischen Wort maláchē, was so viel wie Malve bedeutet und auf das Blattgrün gemünzt ist. Alte Kulturen nahmen den Staub als Lidschatten und zum Färben, fertigten Amulette, wie dem Skarabäus und anderen Figuren. Auch war er als Lötmaterial für Goldschmiedearbeiten weit verbreitet. Der sogenannte Goldleim wurde aus Fischleim, Wasser und Malachitstaub zu einer Emulsion verarbeitet. Das Wort Goldleim entstammt auch vom griechischen Wort crysos = Gold und colla = Leim = Chrysocoll.

 

Da Malachit sehr weich ist, aber ein beliebter Schmuckstein ist, wird er mit Malachitstaub in Kunstharz stabilisiert und auch rekonstruiert. Besonders bei Donuts und Trommelsteinen wird viel manipuliert, was man auch bei der Umwandlungsühase von Azurit zu Malachit immer wieder sehen kann. Sie alle weisen Flecken auf. Oft kauft man auch Imitationen, die aus gefärbten Achat, Marmor oder Jaspis bestehen. So gibt es auch keinen roten Malachit, denn Malachit ist immer grün. Und, wie soll es auch anders sein, wird Malachit heute auch synthetisch hergestellt – also, wie auch immer – Augen auf beim Kauf.

Wer viel Zeit hat, kann sich einmal Muscheln oder Schneckengehäuse besorgen und sie mit einem Malachitüberzug versehen. Auch mit Marmor ist es machbar, denn auch Marmor ist, wie die Muscheln und Schnecken calcitcarbonathaltig. Dazu legt man diese in eine konzentrierte wässerige Kupfersulfatlösung und nach einigen Wochen bildet sich hier dann, unter Entwicklung von Kohlenstoffdioxid, eine Schicht mit Malachit, wobei sich der Kalk nach und nach auflöst. Und für die Maler unter ihnen ein Tipp zu Herstellung grüner Farbe nach alter Tradition. Hierbei wird Marmor gemalen und das Pulver mit Kupfersulfat gemischt.

Er kommt häufig mit Azurit und Rosasit vor, kann aber auch in Gesellschaft mit Bornit, Calcit, Quarz Chrysokoll, Dolomit und Baryt, sowie in Kupferpecherz und Limonit vorkommen. Es findet sich hauptsächlich als Sekundärmineral als Verwitterungsprodukt in der Oxydationszone von Kupferlagerstätten. In der Antike galt er als Stein für Frauenleiden und als Hebammenstein, der die Wehen erleichtern soll.

Aragonit = Aragonit gehört zur Mineralklasse der wasserfreien Carbonate ohne fremde Anionen und er kristallisiert im orthorhomischen Kristallsystem. Er entwickelt normalerweise prismatische und säulige Kristalle, doch es kommen auch immer mal wieder dentritische, gebänderte, radialstrahlige, nadelige und massige Kristalle vor, wobei auch Aragonit eine große Farbenvielfalt zeigt. Der Name stammt vom Fluß Aragón ab, wo dieser erstmals gefunden wurde. Zudem steht der Name auch für eine Mineraliengruppe, wo die Mineralien eine ähnliche Zusammensetzung und Struktur haben. Seine Farbenvielfallt bekommt er durch die Mineralienbeimengungen, denn normal ist er weiß oder farblos. Durch die Verunreinigungen von fremden Mineralien kann er grau, bräunlich, rötlich, gelblich, grünlich, bläulich oder violett gefärbt sein und er ist bis auf eine Varietät lichtundurchlässig. Seine Mohshärte liegt bei 3,5 bis 4,5 und er weist eine unterschiedliche Luminizenz auf, wobei sie unter UV-Licht rosarot leuchten und dann grünlich fluoreszieren. Andere leuchten gelblich und grünlich. Säuren und Laugen können den Aragonit angreifen und Borsäure oder Borax können ein Kristall gänzlich zerstören. Zudem ist er in Wasser leicht löslich, weshalb man ihn kaum als Schmuckstück findet.

Als Hauptbestandteil des Perlmutts und Perlen, sowie im Skelett der Steinkorallen kommt Aragonit auch als Eisenblüte von Ergußsteinen in Hohlräumen vor. In Thermalquellen findet man ihn als Sprudelstein oder als Erbsenstein und er ist eine der drei Modifikationen des Calciumcarbonats, die natürlichen Ursprungs sind. Aragonit bildet sich also hydrothermal oder als Eisenblüte, eine Neubildung bei sich zersetzenden calciumhaltigen Gesteinen. Oft sind auch Ablagerungen in Wasserrohren und Wasserkessel und anderen Geräten aus Aragonit oder Calcit. Durchtrennt man einmal ein Wasserrohr, so kann man die einzelnen Schichten in verschiedenen Farben der Ablagerung deutlich sehen. Diese sehen aus, wie die Baumringe du sie geben Aufschluß auf die enthaltenen im Wasser gelösten Mineralien.

Korallenförmig gewachsener Aragonit wird Eisenblüte genannt und ist überwiegend weiß oder grau, wobei es auch wieder einmal hellblaue oder blaugrüne Kristalle vorkommen können. Pisolith oder Erbsenstein nennt man Aragonit mit konzentrische Schalen oder radialstrahlige, weiß und grünliche Kugeln, die eben an Erbsen erinnern. Weiße, graue, gelbliche oder rote gebänderte Kalksinter mit Wellenform nennt man Sprudelstein. Aragonit kann auch schon einmal mit Calcit, Gips, Baryt oder Quarz verwechselt werden. Dieser wandelt sich mit der Zeit in Calcit um und nur selten findet man stabilen Aragonitmarmor. In besonders dicken Wasserrohren wird der Kalksinter herausgeschlagen und solche Stücke findet man als Dekostein auf den Börsen aus Onyxmarmor. Mitunter sind die Sinterablagerungen so stark und schnellwachsend, daß z.B. im Bergbau oft die Rohre ausgetauscht werden müssen.

Da der Aragonit sehr empfindlich ist, muß er für die Schmuckherstellung mit Kunstharz stabilisiert werden. Gelegentlich findet man auch gefärbte Stücke, wobei beides vom Händler deklariert werden muß. Auch als Imitationsstein für Calcit, Chalcedon und Jade ist er im Handel oder er wird unter den irreführenden Namen kalifornischer, mexikanischer oder türkischer Onyx verkauft.

Korallen = es gibt zwei Korallenarten in Bezug auf das Wachstum – die Weich- und die Steinkorallen. Doch nur die Steinkorallen bilden Kalkskelette, die zum größten Teil aus Aragonit bestehen und sich für Schmuck eignet. Besonders beliebt ist die rote Edelkoralle, weshalb sie auch vielfach imitiert wird, indem man weiße Koralle einfärbt oder rote Korallen nachfärbt. Ansonsten sei noch zu erwähnen, daß viele Korallenarten unter Naturschutz stehen.

Smithsonit = oder früher auch Zinkspat genannt ist ein Zinkcarbonat der zu der Mineralklasse der Carbonate zählt und im trigonalen Kristallsystem kristallisiert. Er wächst als romboedrische Kristalle und mitunter auch in traubiger oder stalaktitischer Form mit blauer oder grüner Farbe. Seltener sind weiße, gelbe oder braune Kristalle, aber auch violette Varietäten kommen mal vor, die besonders begehrt sind.

Smithsonit hat eine Mohshärte von 4 bis 5 und hat einen Perlmutt- oder Glasglanz. In der Regel ist er farblos, durchscheinend oder auch mal durchsichtig, wobei er seine Farben durch Verunreinigungen von Fremdmineralien erhält. So bekommt er seine blaue Farbe durch Kupferionen, die violette Farbe entsteht durch Cobaltionen. Als Zinkerz galt er früher als Mineral für die Messingherstellung und in der Schmuckherstellung kann er mit dem Hemimorphit, Türkis, Chrysopras oder mit der Jade verwechselt werden, wobei gefärbte Aragonite oder Calcite für die Imitation verwendet.

 
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